Die Unternehmensverantwortung im Umweltschutz

Durch den Dieselskandal ist wieder einmal klar geworden, wie ernst Unternehmen ihre Aufgabe im Umweltschutz nehmen oder eben nicht. Der Skandal, der jetzt fast alle deutschen Automobilhersteller betrifft, ist nicht nur für die Kunden der betroffenen Automobile sehr traurig. Das Vertrauen, das die Kunden in die Konzerne gesetzt haben, wurde nachhaltig enttäuscht.

Schlimmer ist aber noch, dass sie das Vertrauen ihrer Kundschaft auf der ganzen Welt verlieren können. Keiner nimmt es diesen Unternehmen jetzt noch ab, dass sie ihrer Rolle als verantwortliche Umweltschützer gerecht werden.

Für jedes Unternehmen, ob global oder lokal, sollten in erster Linie die Umwelt und die Menschen im Vordergrund stehen. Leider ist es noch so, dass bei vielen Unternehmen die eigenen Interessen in vorderster Linie stehen. Das gleiche gilt für die Politik, wenn Entscheidungen in erster Linie aus ökonomischen Gründen getroffen werden, leidet die Umwelt und die Menschen, die in ihr leben.

Die Aufgaben der Politik liegen darin, die Umwelt und Menschenrechte zu schützen. Deswegen müssen Unternehmen genau reguliert werden, nicht nur auf lokaler Ebene, sondern auch international. In dem Dieselskandal hat sich wieder einmal gezeigt, dass die Sorgfaltspflicht von großen Unternehmen nicht besteht. Eigentlich sollten sie die Verantwortung für ihre Produkte tragen, über den ganzen Lebenszyklus hinaus.

Es ist immer noch üblich, dass große Konzerne im Ausland produzieren oder produzieren lassen, weil dort die lokalen Umweltvorschriften nicht eingehalten werden müssen. Dadurch werden in erster Linie finanzielle Vorteile in den Vordergrund gestellt und nicht die Unternehmensverantwortung. Genau deswegen sollten die Politiker veranlassen, dass globale Unternehmen transparent ihrer Sorgfaltspflicht für die Umwelt und die Menschen offen legen müssen.

Um jede Verletzung im In- und Ausland strafbar machen zu können, müssen Gesetzesvorlagen auch die Führungskräfte der Konzerne haftbar machen. Dazu gehören nicht nur Verletzungen, für die das eigene Unternehmen verantwortlich ist, sondern auch die von Zulieferern, die sich im Ausland nicht an die Umweltgesetze halten.

Politik muss den Rahmen schaffen

Sobald Menschen Opfer von Umwelt- und Menschenrechtsverletzungen wurden, sollte ihnen die Möglichkeit gegeben werden, alle Rechtsmittel in Anspruch zu nehmen, die ihnen ermöglichen, eine entsprechende Wiedergutmachung zu erhalten. Diese Regelung sollte auch in dem Ursprungsland der Unternehmen gelten, wenn sie im Ausland produzieren.

Vor allen Dingen müssen Politiker die Rahmenbedingungen schaffen, dass alle Menschenrechtsverletzungen und Umweltschädigungen bedingungslos geahndet werden. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass diese Gesetzesänderungen benötigt werden, damit die künftigen Generationen in einer lebenswerten Umwelt aufwachsen können.

Die Verantwortung eines modernen Unternehmens geht also weiter über die Aktionäre und Mitarbeiter hinaus. Das Image eines Unternehmens wird auf zu größten Teil von seiner Verantwortung für die Umwelt und die nächsten Generationen geprägt. In der Zukunft werden immer mehr Gesetze für die Einhaltung dieser Verantwortung der Unternehmen erlassen werden.

Umweltschutzorganisationen, wie Greenpeace, fordern schon heute, das international agierende Unternehmen nicht mehr die unterschiedlichen Umweltschutzgesetze finanziell ausnutzen. Bisher können sie diese unterschiedlichen Gesetzesvorlagen zu ihren Gunsten und auf die Kosten der Allgemeinheit nutzen. Bis jetzt reicht es noch nicht aus, was Unternehmen Image fördernd zum Umweltschutz beitragen.

Jeder von uns ist gefragt, dass wir von den Unternehmen verlangen, dass sie die Rechte und Interessen der Menschen auf unserem Planeten schützen. Wenn diese in Kollision mit den Firmeninteressen geraten, muss immer im Vorteil für den Naturschutz entschieden werden, der auf zukünftigen Generationen eine lebenswerte Umgebung bieten muss. Die Verletzung des Umweltschutzes von Unternehmen können nicht mehr als unvermeidbarer Aspekt unseres Wirtschaftssystems angesehen werden. Die Rahmenbedingungen müssen durch die Verbraucher gesetzt werden, ob durch die Politik oder ihr Kaufverhalten.